Neues und auch Altes aus meinem Leben als Nives
Mittwoch, 3. Juni 2015
Er war nervös. "Ich wollt dich nur anrufen um zu wissen, ob es dir gut geht." Er kümmerte sich um mich. Ich traute meinen Ohren nicht. Ich hab ihm doch gerade erzählt dass ich...ja, so hat es geklungen. Er will mir das Gefühl geben nicht allein zu sein. Aber warum? Er ist doch jemand, dem alles egal ist. Oder etwa nicht? Nach meinen langen Audios hat es lange gedauert, bis er geantwortet hat. Er antwortete mit einem Anruf. Das hat er noch nie gemacht. Warum sollte er auch. Doch ich hab ihm ja gesagt, dass ich Anrufe mag. Dass ich es mag lange über Dinge zu reden. Sich zu kennen. Das war nicht auf ihn bezogen. Es war eine Erfahrung aus meiner Erinnerung heraus.
Ich hatte einen kurzen Moment das Gefühl, dass ein Freund von ihm neben ihm saß um mich zu verarschen. Um mir zu zeigen, wie lächerlich meine Wünsche waren und alles, was ich in meine Audio gepackt hatte. Vielleicht war das der Grund, warum er so schnell auflegen musste. Aber das hätte er nie getan. Ganz sicher nicht. Es war nur eine nette Geste, weil er dachte, dass es mir schlecht ging. Ich wusste nicht, dass er so sensibel war. Ich wusste es nicht. Ich wusste es, aber nicht in der Hinsicht, dass er sensibel für andere war. Für mich. Ich hatte das erreicht, was ich erreichen wollte und gleichzeitig bereute ich es wieder.



ich liebe dich... warten warten warten
ich liebe dich auch
gute nacht
Stille.
ich liebe dich über alles

Ich bin stolz auf ihn und doch ist es manchmal schwer zu verstehen, was es bedeutet zu arbeiten, wenn man selbst nicht arbeitet.

es ist fast 10, ich sollte nun wirklich schlafen.
Ich möchte weinen.



Ich sehe Dich an und fühle mich, als wäre ich von einer langen Reise an meinem Ziel angelangt. Endlich. Ich würde Dir gerne in die Arme fallen und zuhause sein, doch etwas in mir sagt: „das darf nicht dein Ziel sein“. Ein Befehl und ich folge. Ich bleibe rastlos.
Ich sehe Dich an und verspüre Wut. Ich kämpfe gegen dich doch du trägst keine Schuld an dem wie ich mich fühle. Ich bin es, gegen die ich kämpfen soll und diese Kämpfe sind schwer zu gewinnen. Sie rauben mir die Kraft und lassen mich nachts nicht einschlafen. Es kämpfen Vernunft und Gefühl. Sie hassen und lieben sich zugleich.
Ich sehe Dich an und ein Gefühl von Angst umgibt mich. Die Angst sagt: „du bist gefangen“ doch noch kann ich nicht gefangen sein. Ich bin ein Mädchen, nein eine Frau. Ich bin von niemandem abhängig. Ich darf von niemandem abhängig sein. Ich darf es nicht zulassen, dass ich jemanden brauche um glücklich zu sein. Dann kommt das Gefühl und lacht mich aus, die Wut kommt hinzu und zuletzt die Angst und sie flüstert: „du hast verloren“.
Ich sehe Dich an und glaube an Wunder. Ich glaube an dieses „für immer“ und ich glaube an die Freiheit. Ich sehe sie nur in Dir. Ich glaube Lügen doch den Wahrheiten will ich nicht glauben. Und ich glaube dir und es macht mich glücklich. Sehr glücklich. Im vollsten Vertrauen folge ich dir in die tiefsten Abgründe und in die höchsten Höhen.
Ich sehe Dich an und alles Wissen verlässt mich. Ich fühle mich wie ein kleines Kind und jage verrückten Träumen nach. Du aber bist schlau und das macht es mir manchmal so gefährlich.
Ich sehe Dich an und möchte kluge Worte sprechen, möchte Dir zeigen, dass ich mehr bin als ein kleines Mädchen. Ich möchte Dir wehtun, damit du siehst ich bin nicht naiv und Worte treffen ja so tief. Doch das hast du nicht verdient.
Ihr seht euch an und seid verliebt.
Ich lasse mich in deine Arme fallen und die Liebe jubelt: „ihr habt gesiegt“.
Du siehst mich an und alles sagt: Wir sind zuhause.