Es ist schwer zu verzeihen und doch weiß ich, dass es ein wichtiger Teil meines Weges ist. Mein Weg um glücklich zu sein. Ich bin wütend. Wütend auf meine Mama. Wütend auf mich. Wütend...manchmal sogar wütend auf Gott. Jolie meinte immer, Wut ist nur so weit weg von der Trauer, und dann hat sie mir mit ihrem Dauemen und Zeigefinger gezeigt wie weit weg die beiden voneinander sind. Gar nicht so weit weg- eigentlich sind sie sich ziemlich nah. Ja, ich bin wütend. Ich bin wütend, weil ich sehr oft kritisiert werde, weil meine Mama krank ist und sich immer mehr Stress macht als sie müsste, weil sie sich nie ausruht, weil ihr Gesicht eingefallen ist und ich statt einem Lächeln oft Sorgen oder Zornesfalten sehe. Deshalb bin ich wütend. Weil sie sich nicht um sich kümmert- und weil immer die anderen dran schuld sind, dass es ihr nicht gut geht. Sie sagtg so oft Dinge, die mir weh tun. Sie weiß gar nicht wie weh sie mir tun und dann will ich einfach nur zurück nach Wien- dann sagt sie, ich fliehe. Ja ich fliehe. Ich fliehe vor dem Zustand der sich nicht ändert. Dem Zustand, den ich nicht ändern kann. Der Zustand, der mich kaputt macht- Tag für Tag. Verzeihen....ich versuche es. Aber es ist schwer. Es ist sehr schwer. Manche Dinge, kann man entschuldigen, sehr viele Dinge kann man nicht entschuldigen. Verzeihen aber ist etwas anderes. Verzeihen ist nicht entschuldigen. Verzeihen bedeutet nicht zu sagen "die Taten waren eh ok, weil es geht dir ja grad nicht gut". Verzeihen bedeutet auch nicht das Böse des anderen anzunehmen- es bedeutet, den anderen annehmen, trotz seiner Fehler. Trotz seiner unentschuldbaren Fehler. Man muss sich selbst auch verzeihen. Auch das ist schwer. Sehr schwer. Man muss auch Gott verzeihen- in gewisser Weise. Für all das was er zulässt, zugelassen hat und weiterhin zulassen wird. Vielleicht ist es bei Gott ein wenig anders. Er macht keine Fehler. Also muss man ihm nicht verzeihen sondern vielmehr seine Pläne annehmen, auch wenn man sie nicht versteht. Ich weiß nicht immer wie ich verzeihen soll, vielleicht ist es auch nichts was man alleine kann oder können soll. Mit Gott gemeinsam. Ich denke das geht. Mit Gott gemeinsam der Welt verzeihen, sich selbst...all denen, die einem begegnen werden. Der Vergangenheit, der Zukunft. Verzeihen ist ein Schritt, den ich gehen möchte. Jeden Tag. Ich weiß nur manchmal nicht genau wie und dann bleibe ich stehen, bin traurig, bin wütend. Aber es geht und es befreit. Daran glaube ich. Ich glaube an den Frieden und ohne zu verzeihen kann es keinen Frieden geben.
Am Ende ist es eine Entscheidung, ein Wunsch, eine Hoffnung, die uns dazu ermutigen.
Am Ende ist es eine Entscheidung, ein Wunsch, eine Hoffnung, die uns dazu ermutigen.
nivesgirl97 am 29. August 2020 | 0 Kommentare
| Kommentieren