Neues und auch Altes aus meinem Leben als Nives
Donnerstag, 11. Februar 2016
Ich versuche aufzuwachen, aber ich stelle mit Entsetzen fest, dass ich schon lange wach bin. Es gibt kein Entkommen...
Meine Arbeit ist spätestens am 18. abzugeben und ich werde es nicht schaffen...ich weiß es jetzt schon und mein Herz beginnt zu rasen oder bleibt fast stehen. Ja die Schule hat es geschafft mich in ihre Klauen zu bekommen. Sie hat es geschafft mir mehr Angst zu geben als Wissen. Ja ich habe Angst. Ich kann nicht genau sagen vor was. Vielleicht einfach davor, dass ich vor meiner ganzen Familie, vor all meinen Freunden, vor den Lehrern und allen die mir vertraut haben und dachten, dass ich es schaffen werde, versagt habe. Aber vor allem werde ich vor mir selbst versagen. Ich will diesen Tag nicht erleben aber ich habe eine Schreibblockade. Was soll ich tun??

Zudem ist am Sonntag Valentinstag und ich werde nichtmal Zeit für meinen Freund haben...nicht genug Zeit aber ich traue mich nicht es ihm zu sagen.

Ein Typ schreibt mit mir...er ist so nett. Ich fühle ich so, als würde mir jemand Halt geben und mir sagen, dass ich es Wert bin weiter zu machen. Manche denken es sich nur, aber es reicht mir nicht. Ich habe so viel Selbstvertrauen verloren. Jetzt ist diese Person da und gibt es mir. Er schmeichelt mir manchmal, aber er hat keinen Grund dazu. Er weiß, dass er keine Chance hat, aber er gibt mir trotzdem ein Gefühl, was ich schon lange ersehne. Es ist ein Junge gekommen, der sich wie ein Held benimmt, aber nicht um mich für sich zu gewinnen...denn das wäre absolut unrealistisch. Der einzige Lichtblick in all dem ist er und es macht mich fast ein klein wenig traurig.

Tobi hatte heute wichtige Prüfungen...ich wünsche ihm so von Herzen, dass alles gut verlaufen ist. Ich hoffe er schreibt heute noch...mir würde es Angst machen wenn nicht.
Ich wünschte ich könnte aufwachen, aber ich wache nicht auf. Das ist die Realität und ja, er hatte sich immer gewünscht, dass sie mich eines Tages klein kriegt, so wie sie ihn einmal klein gekriegt hat. Aber sie wird mich nicht fertig machen, weil ich stärker bin als sie.
Ich habe keine Angst vor dem was mich erwartet!
Ich bin mehr als das wie ich mich behandeln lasse und wie ich mich selbst behandle!

Ich will aufwachen
Aber ich bin wach.



Mittwoch, 3. Februar 2016
Mir geht es viel besser. Bin früher nach Hause von der Schule. Mamy meinte meine Bauchschmerzen würden von meinem ganzen Stress momentan kommen. Ich bin Meisterin darin, so ziemlich alles was mich nervt zu verdrängen und dafür Kleinigkeiten groß zu machen.
Ich habe Tobi geschrieben...er meinte es geht ihm nicht so gut, hat mich selbst aber nicht gefragt wie es mir geht. Naja ist ja auch egal. Es geht mir nämlich ziemlich gut...es ist sehr komisch. Ich bin immer noch wie betäubt aber es tut nicht zu weh.
Ich habe meinen Schritt gemacht somit bin ich beruhigt. Langsam atme ich auf. Alles ist ok. Er kann seinen Stolz nicht mal für mich aufgeben, somit weiß ich was ich ihm wert war. Seiner Ex ist er ja anscheinend voll nachgerannt. Aber seit er weiß, dass er bei ihr scheinbar nichts falsch gemacht hat, glaubt er, bei mir wäre es genauso. Er ist immer noch verletzt wegen ihr und lässt nun alles an mir aus, was er ihr noch antun wollte. Das ist die einzige Möglichkeit denn ich kann mir nicht vorstellen wie er mich sonst so behandeln könnte.
Es ist gut, dass jetzt mal ne Pause da ist. Ich merke immer mehr was ich ihm wirklich wert war.

Er sieht alles anders, weil er sich nicht eingestehen kann, dass auch er mal Fehler macht. Ich will ihn ja nicht auf seinen Fehlern aufhängen...ich wollte sie ihm zeigen, damit er sie wegmachen kann, damit wir besser miteinander können. Aber das alles geht nicht so...

Aber es ist eigentlich ganz ok...vielleicht hat mein Herz jetzt mal eingesehen, dass es geliebt werden muss um zu leben.
Meine Familie kümmert sich fantastisch um mich. Mamy kann mich so gut verstehen und betet für mich. Meine Schwester auch. Meine Freunde stehen auch hinter mir...keiner kann wirklich alles verstehen, doch das ist normal.
Da ist so vieles was niemand verstehen kann. Auch er nicht.



Dienstag, 2. Februar 2016
Ich fühle mich immer noch betäubt. Es macht mir so Angst aufzuwachen. Heute Morgen stand ich auf und musste an ihn denken, aber es tat nicht so weh. Vielleicht ist es gut wie es ist.
Er wird nicht mehr zurück kommen...er ist zu stolz dafür. Er tut so als wäre ich Schuld daran, dass alles so ist wie es ist. Ich fühlte mich so wertlos. Langsam komme ich zu Kräften.
Ich atme weiter...es besteht nicht mehr der Wunsch, dass ich damit aufhöre. Mir wird es besser gehen...irgendwann.

Momentan muss ich viel für die Schule machen. Ich muss aufhören, auf eine Nachricht von ihm zu warten. Ich weiß, dass es vorbei ist, kann es mir aber nicht eingestehen. Das ganze Damals ist mir zu nahe um es einfach zu vergessen. Damals vor zwei Wochen war doch alles ganz ok. Vielleicht war ich einfach zu verliebt und er nicht. Er hat mir das nur gesagt aber es war nicht so. Das haben mir mehrere gesagt, und ich habe ihnen nie geglaubt. Aber wenn jemand sagt, dass er einen liebt...wie kann man da lügen? Er muss sich selbst belogen haben.
Es ist nicht schlimm...irgendwann kommt er zurück oder auch nicht.
Ich werde derweil versuchen normal weiter zu atmen und mein Leben zu leben wie sonst auch....nur ohne ihn in Gedanken.

Ich bin traurig.