Geboren wurde ich in Zagreb am 24.9.1997. Ich bin eines der vielen Kinder, die zur Adoption freigegeben wurden, weil meine Eltern nicht in der Lage waren mich aufzuziehen. Einer der vielen kleinen Dinge, die ich von meiner leiblichen Mutter auf meinen weiteren Weg mitbekommen habe war der Name "Nives", der später von meinen Eltern auf meinen heutigen Namen geändert wurde.
Als ich 14 Jahre alt war, wollte ich wissen, wer meine leibliche Mutter ist. Wie sie aussieht, ob sie viel lacht und so weiter. Natürlich wollte ich auch etwas über meinen Vater wissen. Auch hatte ich erfahren, dass ich einen Halbbruder habe, der heute 22 Jahre alt ist. Das hieß also: sich auf die Suche begeben. Es war ein wenig wie eine Schatzsuche.
Meine Eltern hatten sich bereit erklärt mir zu helfen, was nicht selbstverständlich war. Meine Mutter hatte ständig Angst, ich würde mehr Gefallen an meiner leiblichen Mutter finden, und nicht zurück kehren wollen. Ich bin ihr ewig dankbar, dass sie diesen Schritt für mich getan hat.
Mamy und ich fuhren also nach Zagreb um Romina (so heißt meine leibliche Mutter) zu treffen. Das alles hatte über das Ministerium für die Adoption funktioniert. Ich betrat einen Raum mit vielen Personen. Mehr als ich dachte. Ich hielt eine rote Rose in meinen Händen, sie war für Romina. Mamy und ich hatten sie am Tag davor gekauft. Eine kleine Frau (kleiner als ich), betrat den Raum. Ihre Haare waren Schulterlang, fluffig und blond. Ihre Augen waren nass und hellblau. Als ich diese Augen sah, erinnerten sie mich an meine blauen Augen, wenn sie verweint waren. In diesem Moment wusste ich, dass sie es war, die ich seid einem Jahr sehen wollte. Ich umarmte sie und wir setzten uns zu viert an einen Tisch. Mamy, ich, Romina und eine Freundin von uns, die übersetzte. Ich erfuhr, dass mein Bruder Tim-Sven hieß und mein Vater vor 5 Jahren gestorben war. Sie beschenkte mich mit vielen Kleinigkeiten. Sie gab mir ihre Adresse und meinte, wir sollten uns unbedingt im Juni sehen. Sie meinte den Juni vor 2 Jahren. Ich habe sie nie im Juni vor 2 Jahren gesehen.
Wir schrieben uns ein paar emails. Es dauerte immer ewig, bis sie antwortete. Tim Sven antwortete nie auf meine email. Sie hat mir das letzte mal im Dezember geschrieben, doch es ist mir egal, wann sie wieder schreibt. Ich warte nicht. Ihre Ausrede war, dass sie nicht frei war..., ich werde vielleicht nie erfahren, wie sie das gemeint hat. Vielleicht werde ich es erfahren und verstehen, warum sie mich lange warten lassen hat.
Warum ich das erzähle? Nun, ich merke, dass ich anders bin. Ein wenig anders als der Rest meiner Familie. Ich bin wie sie. Wie Romina. Ich wechsle so schnell meine Meinung. Ich lebe immer irgendwie in den Tag hinein, habe keine Ordnung, spiele sogar dieselben Musikinstrumente wie sie, bin optimistisch, habe dieselben verweinten Augen wie sie, bin klein, ich halte oft keine Termine ein, mache mir selbst meine Gründe dafür, vergesse schnell...vergesse was mir wichtig war, verdränge, verdränge was mir wichtig ist. Sie ist wie ich und sie lebt in Zagreb mit ihrem dritten Mann und verspricht in ihrer Email, dass sie an mich denkt und mich liebt. Aber sie liebt mich nicht genug, um bei jeder Gelegenheit eine Email für mich zu schreiben. Sie lügt und sie lügt gut. Sie ist wie ich. Ich bin wie sie. Ich weiß, dass meine Rebellion hier wegen ihr ist. Dass ich eine kleine Rebellin bin und dass sie auch so war und stolz auf mich wäre mich zu sehen.
Doch ich bin hier und meine Aufgabe ist es, mit allem was ich von ihr bekommen habe, das Beste zu machen. Genauso mit allem, was ich von meiner Familie bekommen habe. Die Geduld, das Mitgefühl, den Glauben und die Hoffnung. Mein Name war Nives. Ich werde immer ein wenig Nives bleiben. Ein wenig die Tochter meiner leiblichen Mutter. Doch meine echte Mutter, der ich verdanke, dass ich hier auf meinem Bett sitze und hoffen darf, wird sie nie ersetzten, weil sie mich immer geliebt hat und mich nie vergessen hat. Weil sie eine echte Mutter für mich war, an schlechten und an guten Tagen.
das wars
LG, eure Nives
Als ich 14 Jahre alt war, wollte ich wissen, wer meine leibliche Mutter ist. Wie sie aussieht, ob sie viel lacht und so weiter. Natürlich wollte ich auch etwas über meinen Vater wissen. Auch hatte ich erfahren, dass ich einen Halbbruder habe, der heute 22 Jahre alt ist. Das hieß also: sich auf die Suche begeben. Es war ein wenig wie eine Schatzsuche.
Meine Eltern hatten sich bereit erklärt mir zu helfen, was nicht selbstverständlich war. Meine Mutter hatte ständig Angst, ich würde mehr Gefallen an meiner leiblichen Mutter finden, und nicht zurück kehren wollen. Ich bin ihr ewig dankbar, dass sie diesen Schritt für mich getan hat.
Mamy und ich fuhren also nach Zagreb um Romina (so heißt meine leibliche Mutter) zu treffen. Das alles hatte über das Ministerium für die Adoption funktioniert. Ich betrat einen Raum mit vielen Personen. Mehr als ich dachte. Ich hielt eine rote Rose in meinen Händen, sie war für Romina. Mamy und ich hatten sie am Tag davor gekauft. Eine kleine Frau (kleiner als ich), betrat den Raum. Ihre Haare waren Schulterlang, fluffig und blond. Ihre Augen waren nass und hellblau. Als ich diese Augen sah, erinnerten sie mich an meine blauen Augen, wenn sie verweint waren. In diesem Moment wusste ich, dass sie es war, die ich seid einem Jahr sehen wollte. Ich umarmte sie und wir setzten uns zu viert an einen Tisch. Mamy, ich, Romina und eine Freundin von uns, die übersetzte. Ich erfuhr, dass mein Bruder Tim-Sven hieß und mein Vater vor 5 Jahren gestorben war. Sie beschenkte mich mit vielen Kleinigkeiten. Sie gab mir ihre Adresse und meinte, wir sollten uns unbedingt im Juni sehen. Sie meinte den Juni vor 2 Jahren. Ich habe sie nie im Juni vor 2 Jahren gesehen.
Wir schrieben uns ein paar emails. Es dauerte immer ewig, bis sie antwortete. Tim Sven antwortete nie auf meine email. Sie hat mir das letzte mal im Dezember geschrieben, doch es ist mir egal, wann sie wieder schreibt. Ich warte nicht. Ihre Ausrede war, dass sie nicht frei war..., ich werde vielleicht nie erfahren, wie sie das gemeint hat. Vielleicht werde ich es erfahren und verstehen, warum sie mich lange warten lassen hat.
Warum ich das erzähle? Nun, ich merke, dass ich anders bin. Ein wenig anders als der Rest meiner Familie. Ich bin wie sie. Wie Romina. Ich wechsle so schnell meine Meinung. Ich lebe immer irgendwie in den Tag hinein, habe keine Ordnung, spiele sogar dieselben Musikinstrumente wie sie, bin optimistisch, habe dieselben verweinten Augen wie sie, bin klein, ich halte oft keine Termine ein, mache mir selbst meine Gründe dafür, vergesse schnell...vergesse was mir wichtig war, verdränge, verdränge was mir wichtig ist. Sie ist wie ich und sie lebt in Zagreb mit ihrem dritten Mann und verspricht in ihrer Email, dass sie an mich denkt und mich liebt. Aber sie liebt mich nicht genug, um bei jeder Gelegenheit eine Email für mich zu schreiben. Sie lügt und sie lügt gut. Sie ist wie ich. Ich bin wie sie. Ich weiß, dass meine Rebellion hier wegen ihr ist. Dass ich eine kleine Rebellin bin und dass sie auch so war und stolz auf mich wäre mich zu sehen.
Doch ich bin hier und meine Aufgabe ist es, mit allem was ich von ihr bekommen habe, das Beste zu machen. Genauso mit allem, was ich von meiner Familie bekommen habe. Die Geduld, das Mitgefühl, den Glauben und die Hoffnung. Mein Name war Nives. Ich werde immer ein wenig Nives bleiben. Ein wenig die Tochter meiner leiblichen Mutter. Doch meine echte Mutter, der ich verdanke, dass ich hier auf meinem Bett sitze und hoffen darf, wird sie nie ersetzten, weil sie mich immer geliebt hat und mich nie vergessen hat. Weil sie eine echte Mutter für mich war, an schlechten und an guten Tagen.
das wars
LG, eure Nives
nivesgirl97 am 01. Juni 2015 | 0 Kommentare
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