Neues und auch Altes aus meinem Leben als Nives
Freitag, 1. Mai 2020
¶ grau
Meer- ich wäre so gerne am Meer. Ich höre es rauschen, wenn ich meine Augen schließe und daran denke. Wenn ich die Augen wieder öffne sehe ich in diesen Laptop hinein, sehe die offenen Tabs- meine Versuche zu verstehen, mich zu motivieren, meine Ablenkungen und tief dahinter meine Angst. Meine Angst und Gewissheit zu versagen. Am Montag schreibe ich eine Prüfung- ich werde sie nicht schaffen. Hätte ich doch vorher begonnen zu lernen, sage ich mir andauernd. Aber da ging es mir ja genauso wie jetzt. Seit ein paar Monaten kann ich mich nicht mehr konzentrieren und motivieren. Das Studium das ich mir ausgesucht habe ist grau- die Träume dahinter sind bunt. Buchhaltung und Betriebswirtschaft- ihr seid graue Fächer. Ihr besteht aus grauen Zahlen und grauen Systemen, doch ihr, die ihr grau seid, stützt die bunten Ideen. Meine bunte Idee war es ein Café zu gründen. Davon war ich so überzeugt. Ich wollte das unbedingt. So sehr. Also entschied ich mich dieses Kolleg zu machen, mich in die graue Welt zu begeben, die mir anfangs nicht so grau erschien. Aber sie ist es. Vielleicht ist sie es nicht ganz so sehr wie ich es hier schildere. Manchmal lasse ich ein paar Tränen zu. Ich lasse zu mir zu sagen, dass ich es hasse diese Fächer machen zu müssen und dass ich es noch viel mehr hasse, dass ich mich nicht motivieren kann. Es ist wirklich eine Blockade. Aber ich muss mich ihr stellen- weiß aber nicht wirklich, dass ich es schaffen kann und woher ich die Kraft nehmen soll. Sie ist mir abhanden gekommen. Ich habe begonnen Tabletten zu nehmen, die die Nerven stärken sollten. Es funktionierte nicht wirklich so wie ich mir das vorgestellt hatte, Vor ein paar Tagen habe ich dann begonnen Tabletten zu nehmen, die einem Energie geben sollen - es funktioniert nicht. Eigentlich bin ich die letzte, die Medikamenten so eine Chance geben möchte, aber mir scheint ich habe wenig andere Wahl.
Es ärgert mich einfach alles so.

Meine Faulheit, meine Konzentrationslosigkeit, meine Unordnung...der Druck das alles in so wenig Zeit schaffen zu müssen und das Gefühl keine Alternative, keinen Plan B zu haben um das Kolleg loslassen zu können.

Lohnt es sich?



Samstag, 4. Januar 2020
¶ 2020
Vorsätze

Eine positive Note auf BW schreiben am 8.1.

In UNCO 2 positiv sein

In UNCO 3 positiv sein

In Mathe positiv sein

regelmäßig beten und so dem lieben Gott begegnen

regelmäßig in die Hl. Messe gehen

ein Bilderbuch zeichnen

Geld sparen

lernen wie man ein Bild in den Milchschaum macht

die Diplomarbeit abgeben und positiv sein

die BFK schaffen

ein Lied professionell aufnehmen

Ohrringe verkaufen

einen Businessplan für das Café schreiben

Bücher lesen

viel Rollschuh-fahren

nach neuen Rezepten kochen und backen

positiver denken

positiv über andere reden

öfter Schweigen

fleißiger werden



Mittwoch, 4. Dezember 2019
Das letzte Jahr war voller Türen und Fenstern, die aufgegangen sind. Manchmal habe ich mich dafür entschieden durch so eine Tür zu gehen, oder durch so ein kleines Fensterchen zu steigen- vielleicht auch nur hinauszusehen. Manchmal habe ich mich dagegen entschieden. Im Jänner begegnete ich einem jungen Mann in einem Club- der sich, als er mich da zum ersten Mal sah, in mich verliebt hatte. Dieser Mann wurde später mein bester Freund und ich wurde seine beste Freundin. Aber wir waren verliebte Freunde- und wir meinten zu glauben, das bedeute, dass wir zusammen gehörten um auch eine gemeinsame Zukunft zu bauen. Aber jetzt bauen wir nicht mehr- vielleicht haben wir nie wirklich gebaut oder an so eine Zukunft geglaubt. Vielleicht wollten wir das aber auch nie so wirklich. Ich habe gelernt, dass ich auf anderen bauen möchte und nicht auf mir selbst. Ich habe gelernt, dass selbst, wenn ich nur auf mir selbst baue, dass ich dann enttäuscht bin. Ich habe gelernt, dass mit Gott an seiner Seite zu bauen- dass das eine Zukunft ist, nach der ich mich sehne. Aber bevor ich mit Gott bauen kann, muss all das zerfallen, von dem ich überzeugt war es stünde bis in die Ewigkeit. Es waren nur Fassaden. Und so stand ich da- ohne Haus, es war kalt und nass, ich hatte Angst. Ich habe gelernt, dass ich keine Angst haben muss. Niemals. Nicht mal dann, wenn ich denke am schwächsten zu sein und auch nicht dann, wenn ich am schwächsten bin. Im Gegenteil. Ich habe gelernt, dass die Liebe das ist, wofür wir leben. Also werde ich aufhören wütend zu sein- weil das ist keine Liebe. Ich habe gelernt, dass Liebe das ist, wofür ich lebe, also werde ich aufhören eifersüchtig zu sein auf das was andere haben. Ich werde aufhören, mich selbst zu vergleichen, werde beginnen dankbar zu sein für alles was ich bin und was mir begegnet. Das ist nicht leicht. Aber ich habe gelernt, dass lieben nicht leicht ist. Aber ich habe gelernt, dass es sich lohnt.