Neues und auch Altes aus meinem Leben als Nives
Samstag, 19. Dezember 2020
Vielleicht bin ich wirklich so mutig, wie ich scheine. Ich sage meine Meinung, ich gestehe meine Liebe, ich spreche Menschen an,...
Was, wenn ich nur aus Angst mutig bin? Aus Angst, nicht gehört/ gefragt zu werden? Aus angst, dass niemand mir seine Liebe gestehen würde, aus Angst nie angesprochen zu werden.
Ich übe es, Blickkontakt mit Männern halten zu können, ohne wegzuschauen. Wieso sucht niemand Blickkontakt zu mir? Manchmal, da fühlt es sich so an, als wäre es nicht leicht mich zu lieben. So viele Menschen versuchen mir zu sagen, dass das nicht stimmt. Dass man mich nur lieben kann.
Vielleicht sollte ich einfach mal aus Mut schweigen. In der Hoffnung, dass es Gutes hervorbringt.

Ich bin enttäuscht von dem Typen, mit dem ich schreibe, weil er Angst hat.
Er meint, ich idealisiere ihn. Zuerst dachte ich, er meint sein Äußeres. Mittlerweile merke ich, dass ich ihn überschätzt habe. ich dachte, er ist stärker als ich. Er hat Angst vor der Entfernung. Angst- wie ich sie hasse. Ich hatte auch so oft Angst- vor allem, was uns hier auf der Welt im Weg zu stehen scheint. Meine Familie mit ihren verrückten Ansprüchen, meine Wünsche, meine Ziele,...und daneben scheint das Wort Entfernung so klein und lächerlich zu sein. Es gäbe so viele andere Gründe, warum wir nicht zueinander passen. Wieso sagt er nichts? Wieso schweigt er, lässt mich ständig schreiben um mir nur zu antworten. Wieso bin ich so unglaublich einfach. So einfach, dass ich wieder uninteressant bin. Wäre ich doch mutig, dann würde ich aufhören Menschen nachzulaufen, die mich nicht lieben.


Irgendwie fühlt sich dieses Lied gut an, mit seinem Text.
Ohman ich bereue es so sehr, dass ich ihm gesagt wie gerne ich ihn habe.
Gleichzeitig freue ich mich, dass ich das konnte. So ist es klarer.

Wünscht mir Erfolg dabei mutig zu sein. Mich mal lieben zu lassen, ohne jemanden sagen zu müssen, dass ich es wert bin und wie man mich lieben muss.
Ich bin so unglaublich enttäuscht von den Männern in meinem Leben- vielleicht auch von mir selbst.
Man gibt mir das Gefühl keine Ansprüche und Wünsche haben zu dürfen um erfolgreich zu sein.
Möglichst einfach- möglichst unkompliziert, möglichst langweilig.

Aber dafür ist das Leben zu schön.
Was für ein Geschenk, das zu wissen.



Freitag, 18. Dezember 2020
¶ Angst
Die Angst- meine größte Feindin. Manchmal schleicht sie sich nachts an mein Bett und erzählt mir von Geistern und Dämonen. Manchmal sagt sie mir, wenn ich durch dunkle Parks gehe, dass mir böse Menschen auflauern. Dann blicke ich mich ständig um, immer bereit wegzulaufen.

Aber dann gibt es noch eine andere Angst. Sie sagt mir, ich bin nicht gut genug. Sie sagt mir, ich könnte hübscher sein, sie sagt mir, dass ich es nicht schaffe. Dass ich nicht stark genug bin. Sie sagt mir, dass die Meinung der anderen wichtig ist, dass ihre Stimmen zu laut für mich sind.

Die Angst mich zu verlieben- zu lieben- und dann zu fallen. Sie ist da.
Und das Risiko? Das schöne am Risiko ist doch, dass es eine Chance gibt.
Ich bin naiv. Und emotional. Nicht realistisch. Tut es deshalb manchmal so weh?

Oder tut es weh, weil andere genauso Angst haben wie ich und deshalb aufgeben?
Mut, wo bist du?



Samstag, 12. Dezember 2020
Ich habe Gott nicht mal fragen wollen, was er davon hält, dass ich dabei bin jemandem mein Herz schenken zu wollen- einfach so, weil es so schön ist, sein Herz zu schenken, sein Herz zu öffnen. Ich hatte Angst, er sagt nein. Hatte Angst, mein Wille ist zu weit weg von seinem.

In dieser trockenen Zeit, wo kaum ein Gebet über meine Lippen kommt, ich nur Loblieder singe, weil sie mich in der Kirche als Stimme und Unterstützung brauche, in dieser Zeit muss ich auch noch so tun als ob ich an Gott glaube und ihn liebe und erfahre. Aber ja, ich habe ihn so gerne, weil ich ihn ja kennen gelernt habe. Ich weiß nicht ob ich an ihn glaube- ich weiß nur, dass ich oft zweifle. Aber ja, ich glaube irgendwo an ihn- weil ich ihn ja kennen gelernt habe. Und lieben? Wie ich alles so viel mehr liebe als ihn, weiß ich nicht was ich darauf sagen soll. Wenn ich alles verliere, wer bleibt dann? Ich allein bleibe- und wenn ich mich selbst verliere, dann bleibt seine Liebe, die ich spüre- sie ist da.

Ich wünsche mir jemanden, der mich an diese Liebe erinnert, der mir Mut macht.
Und vielleicht wünsche ich mir einfach jemanden, der mich liebt. Mit meinen Gedanken und Wünschen und mit Gott und auch in den Zeiten, wo Gott mir weit weg vorkommt. Jemanden, der in dieselbe Richtung geht wie ich ohne genau dieselben Schritte zu machen.

Es fällt mir so schwer allein zu sein und gleichzeitig werde ich in Gesellschaft von Menschen immer so unglaublich unruhig. Wann ruhe ich mich aus- Nik hat mir empfohlen zu meditieren. Es hat mich so gefreut, weil es das ist, was meine Seele braucht. Jetzt muss ich es umsetzen.

Frieden- wie ich mich danach sehne.

Verlieren- ja es fühlt sich an, als ob ich loslassen muss, als ob ich jemanden verliere, den ich begonnen habe lieben zu lernen. Gehört das denn dazu? Zur Liebe? Das frei-lassen. Ja, es muss so sein. Denn sonst liebt man ja nur für sich. Und loszulassen/ zuzulassen etwas oder jemanden zu verlieren, darin ist die Liebe vielleicht vollendet. Ich lerne zu lieben. Was für ein Geschenk.

Danke.