Neues und auch Altes aus meinem Leben als Nives
¶ Filme
Filme zu schauen war eine ganze Zeit lang gar nicht so einfach für mich, weil ich mich schwer lange auf etwas konzentrieren kann. Mein Exfreund hat mir irgendwie gelernt gerne Filme zu schauen. Aus irgend einem Grund hat er mir auch genau die Filme gezeigt, die ich dann wirklich geliebt habe.
Die wunderbare Welt der Amelie, Forest Gump, Mathilda,...

Den Film, den wir uns eigentlich noch ansehen wollten ist "le chocolat". Lustigerweise hat mich mal eine alte Frau im Zug angesprochen und wir haben lange eine Konversation geführt, die damit endete, dass ich mir doch mal diesen Film anschaun soll. Es war bzw. ist auch der Lieblingsfilm von seiner Mama. Wir haben schluss gemacht bevor wir den Film gesehen haben und irgendwie ist es schade.

Momentan ist es schwierig für mich Filme zu schauen. Jede Liebesszene bringt mich zum weinen oder tut mir einfach weh, sodass ich in mein Zimmer gehen und mich ablenken muss. Ja, ich bin in meinem Innersten zerbrochen und ich weiß, es wird Zeit aufzustehen, aber es fällt mir sehr schwer.

Ich frage mich, warum mein Exfreund Filme so mag...vielleicht, weil sie einen kurz aus der Realität holen. Weil da ein Regisseur die Kontrolle über das ganze Geschehen hat und es meistens gut endet und selbst wenn nicht, nennt man es am Ende ein Kunstwerk. Mein Exfreund wollte einer von denen sein. Einer, der die Kontrolle hat. Vielleicht auch aus dem Bewusstsein oder auch Unbewusstsein heraus, dass er das oft in der Realität nicht haben kann. Die Realität ist am Ende das was bleibt und vielleicht tu ich mich auch so schwer mit Filmen, weil sie uns ein Ideal zeigen, das es nicht gibt. Lösungen, die auf einmal aus der Luft gezaubert werden.
Ich liebe das Leben. Auch wenn es mich in die Knie zwingt und mir das Gefühl gibt, dass ich nie wieder das Licht sehen werde und nie wieder soetwas wie Liebe erfahren werde. Weil auch das zum Leben dazugehört. Das Schöne und das Hässliche, das Leichte und das Schwere, das Helle und Dunkle, das Große und Kleine,...und auch das Verstehen und Unverstandene. Es wird nicht alles aufgeklärt- und auch das ist das Leben. Das Leben ist in all seinen Formen lebenswert. Ja, und es ist egal wie das Ende aussieht- es wird immer ein happy end sein, wenn man das Geschehene akzeptieren kann. Vielleicht besteht ja das wahre Glück darin, auch an das Gute zu glauben wo man es nicht sehen kann. Filme können uns das zeigen/lehren. Erfahren kann man es nur im Leben. Ich liebe die Erfahrung auch wenn sie weh tut. Sie ist meine beste Lehrerin. Manche Menschen verzichten auf die Erfahrung. Sie glauben sie haben alles schon selbst in ihrem Kopf- in ihrer Fantasie. Sie glauben, ihr Leben ist allein in ihrer Hand und in ihrem Willen. Aber das ist nicht wahr.

Das Leben ist mehr als was wir sehen und kontrollieren und festhalten können.
Es ist eben unberrechenbar. Das macht es so gefährlich und so unglaublich schön.
Und bei mir gibt es noch Gott. In gewisser Weise könnte man ihn als Regisseur bezeichnen aber irgendwie auch nicht. Denn er kontrolliert meine Handlungen nicht, sondern ich bin frei.
Ohne Freiheit wäre die Liebe nichts- und ohne Freiheit wäre dieses Leben eher frustrierend.
Ich habe die Freiheit mich für die Freiheit zu entscheiden oder auch nicht.
Ich habe auch die Freiheit mich für Gott zu entscheiden oder auch nicht. Jeden Tag.
Gott hat sich für mich entschieden. Ich habe mich auch für ihn entschieden- irgendwie und irgendwann.
Manchmal entscheide ich mich gegen ihn. Aber eigentlich mag ich ihn sehr sehr gerne. Er liebt mich. Meine Seele, meinen Geist, meinen Körper. Mich, mit meinen Gedanken und Gefühlen. Es ist schade, dass ich ihn vielleicht "nur" mag. Und gleichzeitig ist es schön, dass ich ihn überhaupt mag, weil ich ihn schon bisschen kenne. Die Leute reden über Gott und wissen nicht einmal, dass er eine Person ist. Dass er lieben kann und nicht nur das, sondern auch Liebe ist.

Ja,...Gott hat sich für mich, und ich mich für ihn entschieden und ich hoffe, ich werde jemanden finden, der diese Liebe mit mir teilen kann. Die Liebe zu Gott. Jemanden, der mir gerne zuhört und mich nicht als unintelligent bezeichnet, weil ich eben das Geschenk des Glaubens empfangen habe.

Es fällt mir schwer an eine Zukunft zu glauben. Aber jeder neue Atemzug war mal Zukunft- und sie ist immer passiert und war immer Leben. Unter Tränen, unter Lachen, unter Sorgen und unter Leichtigkeit. Das Leben ist lebenswert- und das morgen hat eine Überraschung, eine Erfahrung, ein Geschenk für mich- das muss ich unbedingt noch erleben.
Solange ich es kann, werde ich nach dem Schönen suchen und den Funken Hoffnung, der noch in mir brennt, leuchten lassen.

Vielleicht wird es ja dann doch so sein wie in einem Film- ein Happy End.