Neues und auch Altes aus meinem Leben als Nives
Nachdem ich ja gestern eher ein Down hatte, geht`s mir heute eigentlich richtig gut. Ich bin nur ziemlich müde, aber ich habe mich für eine Stunde hingelegt und ein wenig geschlafen nachdem mein Mann diesmal selber in die Arbeit gefahren ist und ich noch bissl gelesen habe. Normalerweise bringe ich ihn in die Arbeit- wir haben ein gemeinsames Auto und damit ich im Alltag ganz mobil sein kann, habe ich das Auto dann. Aber ehrlich gesagt brauche ich es sehr wenig- das versuche ich zumindest, denn im Moment fühle ich mich beim Fahren noch nicht so sicher. Ich habe meinen Führerschein ja erst seit September letzten Jahres. Endlich! Es ist natürlich erleichternd, denn das habe ich ja ständig vor mir hergeschoben und zwischendurch wurde mir ja auch gesagt ich hätte ADHS und wäre deshalb eher unfähiger ein Auto zu fahren wegen Konzentrationsschwäche. Generell können einem viele Schwächen eingeredet werden an die man dann auch noch glaubt- ich bin echt leichtgläubig und das ärgert mich. Das mit dem ADHS kann gut sein, wobei der „Trend“ etwas nervig ist um das Thema, weil auf einmal einige Freundinnen auch ADHS haben und ich mich selbst ziemlich reingesteigert und darauf ausgeruht habe. Aber ganz ehrlich, ich glaube mich beeinträchtigt das im Moment weniger. Klar habe ich depressive Phasen (im Moment hält sie etwas lange an), Energieschübe/Ausbrüche, kreative Schaffensphasen oder absolute Kreativtiefs….ich bin sehr chaotisch, impulsiv, kritikunfähig und so weiter. Aber naja Medikamente brauche ich jetzt glaube ich nicht und somit kann ich nur daran arbeiten bzw. Lernen damit umzugehen. Es ist im Moment nicht ganz so einfach mich auf die Ruhe, die mich umgibt, einzulassen. Ich bin werdende Mutter, in einem neuen Land, mein Mann arbeitet ich bin zuhause. Zwar habe ich mich im Café, das nur fünf Gehminuten von uns entfernt ist, beworben, allerdings wissen die nicht wie sie mich wegen der Schwangerschaft anstellen sollen und ich habe die Befürchtung, dass ich das Energiemässig vielleicht auch gar nicht so gut hinbekomme. Aber wie gesagt: ich zweifle oft an meinen Fähigkeiten, was vielleicht auch ein Grund ist warum ich Ausbildungs- und Arbeitstechnisch etwas mager dastehe. Eigentlich könnte ich diese Zeit richtig geniessen. Bücher lesen, backen und kochen, Schmuck basteln, Musik machen. Das habe ich ja auch alles vor und manches davon mache ich ja schon. Nur ist es trotzdem irgendwie schwierig für mein Selbstbewusstsein, dass ich eigentlich „nichts mache“. Es stimmt ja auch nicht, dass ich nichts mache, aber eben nichts womit ich Geld verdiene und nichts was man erzählen kann bzw. Was in irgend einer Weise eine Form der Anerkennung rausspringen lässt. Jetzt wo ich das so schreibe, merke ich ja selbst wie blöd das ist. Es frustriert mich ein wenig, dass ich meinen Popo nicht hochgekriegt hab und an meinem Café - Konzept weiter gearbeitet hab. Oder mal in der Buchhaltung tätig war, da hätte ich ja die Ausbildung. Wobei mich Buchhaltung auch echt nicht interessiert….Ach keine Ahnung, ich drehe mich im Kreis. Langsam, langsam aber stetig beginne ich die Zeit hier besser zu „nutzen“. Nutzen- wie mich dieses Wort immer so genervt hat. Wieso muss man alles so nutzen und alles so effizient machen? Aber in dem Fall meine ich es eben so, dass ich mich etwas besser orientiere und den Tag bzw. Die Zeit nicht komplett totschlage. Es tut mir richtig gut zu lesen- unter anderem die Blogbeiträge auf dieser Plattform. Es tut mir auch gut zu Kochen und zu backen. Es tut mir gut mit meinen Freundinnen zu telefonieren und mir einen Rooibus Latte zu machen. Der erste seit meiner Arbeit im Café. Dieser Rooibus Latte hat mir meinen Tag bis jetzt im wahrsten Sinne des Wortes, versüsst. Er ist so unglaublich gut und durch den Milchschaum (endlich kann ich mal wieder einen machen, sonst habe ich den ja nur für den Kaffee gemacht) fluffig und einfach nur köstlich. Es tut mir gut, dass ich begonnen habe, mich bisschen mit der Bibel zu beschäftigen. Habe ein Buch, das den Aufbau und die Themen gut zusammenfasst und in Zusammenhang setzt. Das finde ich sehr interessant. Ausserdem kommt ab jetzt jeden Moment das lang ersehnte Klavier. Mein Mann und ich freuen uns riesig darauf. Es ist, finde ich, sehr süss, dass er sich auch so sehr freut, schliesslich spielt er ja gar nicht und hat es eigentlich eher besorgt um mir eine Freude zu machen. Ich bin wirklich sehr dankbar um ihn.

Heute habe ich meinen ersten selbstemachten Hummus und ein Kartoffelgratin zubereitet. Beides freut mich sehr und riecht zumindest herrlich!



Kleiner Nachtrag: das Klavier ist angekommen!



Ich wünsche euch einen wunderschönen Tag